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  • AutorenbildINAGO - Institut für Arbeitsgestaltung und Organisationsentwicklung

Best-Paper-Award – Aus der Wissenschaft in die praktische Anwendung!



Gratulation! Am 05.03.2021 wurde unsere geschätzte Kollegin Frau Dr. Therese Kästner von der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft für einen Artikel, den wir gemeinsam im Rahmen unserer Projekte geschrieben haben, mit dem „Best Paper Award“ ausgezeichnet (http://www.gesellschaft-fuer-arbeitswissenschaft.de/publikationen_best-paper-awards-wissenschaft-praxis-gfa.htm). Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft zeichnet mit dieser Ehrung hervorragende Leistungen für das Fach Arbeitswissenschaft aus und würdigt damit das Engagement für die Arbeitswissenschaft und deren Weiterentwicklung.

Diese besondere Ehrung ist nicht nur der Preis für die Mühen, das Engagement und die Einsatzbereitschaft von Dr. Therese Kästner, sondern auch ein wichtiger Beitrag für die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis. Wissen schafft innovative Ideen, Praxis schafft innovative Umsetzung! Das Projekt mit einem öffentlichen Verkehrsunternehmen war dafür beispielhaft (Gewinn Transferpreis: https://www.campus-halensis.de/artikel/zahlreiche-besucher-beim-thementag-universitaet-trifft-wirtschaft/). Durch das Projekt konnte das Unternehmen Ergebnisse und Unterstützung für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, den Arbeitsschutz sowie die Optimierung von Organisationsprozessen und -strukturen gewinnen. Das gemeinsame Schaffen war stets Treiber und Motivation für das Gelingen.

Einblick in den Artikel

Artikel: „Der Verlauf kurzfristiger Beanspruchungsfolgen und ihre vermittelnde Rolle für den Zusammenhang zwischen Arbeitsintensität und Erholung – Eine Tagebuchstudie“. Alle Inhalte sind detailliert in der unten aufgeführten Literaturquelle nachzulesen.

Zusammenfassung

Kurzfristige Fehlbeanspruchungen wie Sättigung oder Ermüdung entwickeln sich über den Tagesverlauf. Doch gibt es besondere vermittelnde Rollen wie beispielsweise der Einfluss von Arbeitsintensität als quantitative Anforderung? Um dies herauszufinden, wurden Ermüdung und Stress alle zwei Stunden während eines kompletten Arbeitstages gemessen (Kästner, Schweden, & Rau, 2019). Es konnte empirisch nachgewiesen werden, dass das Ermüdungserleben über den Arbeitstag bedeutend zugenommen hatte. „Die Ergebnisse weisen auf die häufig angenommene, aber bislang kaum untersuchte vermittelnde Rolle kurzfristiger Beanspruchungsfolgen für die Entstehung von Erholungsbeeinträchtigungen hin“ (Kästner, Schweden, & Rau, 2019).

Methodische Besonderheiten

Auch für diesen Artikel wurden mehrere Methoden kombiniert, da eine alleinige Befragung der Beschäftigten nicht ausreichend war. Für diese Studie wurden Arbeits- sowie Beanspruchungsanalysen mittels Interviews und Fragebögen durchgeführt. Zusätzlich wurde durch ein Beobachtungsinterview eine komplette Arbeitsschicht analysiert und zusätzlich die kurzfristigen Fehlbeanspruchungsfolgen erfasst.

Hervorzuheben ist der Einsatz eines Tagebuchs zur Analyse. Jeweils zu Beginn des Dienstes, zum Ende des Dienstes und etwa alle zwei Stunden während einer Arbeitsschicht wurden mit Hilfe einer Kurzskala zur Beanspruchung der Beschäftigten erfasst. Somit konnten sowohl kurzfristige Fehlbeanspruchungsfolgen als auch deren Veränderung über eine Arbeitsschicht darstellen werden.

Praktische Relevanz und Implikationen

Ein weiteres Ziel der Untersuchung war die Ableitung von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen. Durch diese Maßnahmen sollte eine zu hohe Arbeitsintensität verhindert bzw. verringert werden und es sollten ausreichend Erholungsmöglichkeiten geschaffen werden (Kästner, Schweden & Rau, 2019).

Schlussfolgerung

Die AutorInnen konnten folgende Schlussfolgerung ziehen: „Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, den unmittelbar während der Arbeit entstehenden Fehlbeanspruchungsfolgen mehr Beachtung zu schenken, da diese nur vermeintlich kurzfristig sind und sich sehr wohl langfristig negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten auswirken können. Die Ergebnisse sind auch für die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen […] relevant. Da das aktuelle Ermüdungserleben und die Erholungsunfähigkeit im Zusammenhang mit Arbeitsintensität stehen, sollten Maßnahmen bei der Gestaltung dieser ansetzen“ (Kästner, Schweden & Rau, 2019).



 

Quelle:

Kästner, T., Schweden, F. & Rau, R. (2019). Der Verlauf kurzfristiger Beanspruchungsfolgen und ihre vermittelnde Rolle für den Zusammenhang zwischen Arbeitsintensität und Erholung – Eine Tagebuchstudie. Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 4, S. 262-273. https://ouci.dntb.gov.ua/en/works/4MyKQKd4/


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